Name
Seilbahnstation
Ort
Jasná
Jahr
2024
Architekt
Sial
Land
Slovakia

Die verglaste Seilbahnstation im slowakischen Jasná ist eine architektonische Wohltat für die Augen – ein neutrales und natürliches Aussehen bei Tag verwandelt sich bei Nacht in ein atemberaubendes Farbenspiel. Die bedruckte Glasfassade verleiht der Station Tiefe und Dynamik.

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Die zeitgenössische Architektur wird durch neutrale und natürliche Farbtöne bestimmt, wobei natürlich aussehende Werkstoffe dabei voll im Trend liegen. Grelle Farben finden sich dagegen nur selten. Die architektonische Gestaltung der Talstation im Skigebiet Jasná in der slowakischen Niederen Tatra vermischt beide Ansätze in reizvoller und überraschender Weise. Am Tag ist sie durch eine Einfachheit und organische Schönheit gekennzeichnet, die durch die weiß gedruckten Grafikelemente der hochtransparenten Glasfassade zusätzliche Tiefe erhalten. Nach dem Dunkelwerden verwandelt sich die beleuchtete Gebäudehülle jedoch in einen farbigen Kristall, der die Besucher mit einer fulminanten Optik verwöhnt.

Gebäude des Jahres
Die neue Seilbahn in Jasná sorgt ganzjährig für einen moderneren und schnelleren Transport der Besucher von Biele Pút' nach Priehyba und Chopok. Die Bauarbeiten wurden im September 2021 aufgenommen. Als Investor verfolgte die Firma Tatry Mountain Resorts dabei das erklärte Ziel, den Transport zum Berg Chopok deutlich schneller, einfacher und umweltfreundlicher zu machen. Es ging jedoch nicht nur um Komfort und Geschwindigkeit, sondern auch darum, Architekturfan etwas fürs Auge zu bieten. Die Talstation in Biele Pút' ging beim slowakischen Building of the Year 2022 Award wegen seines außergewöhnlichen und progressiven Designs nicht nur als Gebäude des Jahres hervor, sondern wurde im Online-Voting auch mit dem Public Choice Award ausgezeichnet.

Digitale Bedruckung auf neutraler Basisschicht
Die für das Projekt vorgegebenen 1.500 m² Doppelverglasung wurden im AGC-Verarbeitungswerk im tschechischen Teplice gefertigt. Hochtransparentes und eisenarmes Planibel Clearvision sollte nicht nur für eine höhere Lichtdurchlässigkeit und ein neutrales Aussehen sorgen, sondern auch die im Werk HELUZ IZOS mit neuester Technik hergestellten Grafikelemente zur Geltung bringen. Die Bedruckung erfolgt dabei durch den Auftrag von Keramikfarbe auf die Glasscheibe. Nach dem Trocknen und erfolgter Sichtprüfung wird die Farbe in einem Temperofen bei ca. 620 °C fest in die Glasoberfläche eingebrannt. Die Bedruckung ist anschließend farbecht und beständig gegenüber widrigen Wetterbedingungen und UV-Strahlung. Außerdem ist die abrieb- und kratzfest und temperaturstabil. Das anspruchsvolle Grafikdesign stammt von Lasvit. Da mehrere Druckgestaltungen zum Einsatz kamen, stellt jede der fast 500 Isolierglasscheiben praktisch ein Unikat dar. Die tragenden Elemente der Fassade wurden von den Architekten und Ingenieuren der SIAL in Zusammenarbeit mit Vertretern des Fassadenbauers WIEDEN entwickelt.

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